Nach wie vor hat der Handelsstreit zwischen China und den USA die Ölbörsen fest im Griff. Das ewige Hin und Her um Strafzölle und Handelsvereinbarungen hat am Freitag zunächst für sinkende Preise an den Ölbörsen gesorgt, die jedoch schnell wieder ins Gegenteil umschlugen. Die Kursverluste waren am Abend mehr als wett gemacht. Damit starten die Ölpreise heute auf höherem Niveau als in der letzten Woche.

 

Rückführung der Strafzölle oder nicht?

In den letzten Wochen hatten die Marktteilnehmer wieder Hoffnung geschöpft, dass der seit fast zwei Jahren schwelende Handelsstreit bald ein Ende finden könnte. Mitte Oktober hatte Donald Trump selbst noch verkündet, dass man zu einer Teileinigung mit Peking gekommen sei. Seitdem ringen die Unterhändler auf beiden Seiten um eine Finalisierung dieser „Phase 1“ eines Abkommens.

 

Zum Wochenende hieß es dann sowohl von chinesischen als auch US-Regierungsvertretern, man habe eine Übereinkunft gefunden und die USA seien bereit, Zölle zurückzunehmen. Doch Donald Trump selbst hat diese Aussage nun relativiert. Er habe  „nichts zugestimmt“, betonte der US-Präsident.

 

Die Chinesen würden versuchen zu ihren Gunsten nachzuverhandeln, so der Präsident. Trump stellte klar, dass die Berichte, wie weit man die Sanktionen wieder abschaffen werde, nicht korrekt seien. Ob es also tatsächlich zu einer ersten Einigung kommt und die Strafzölle abgeschafft werden oder nicht, bleibt völlig offen.

 

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt befinden sich seit fast zwei Jahren in einem erbitterten Streit um Handelsabkommen. Seitdem überziehen sie sich gegenseitig mit Strafzöllen in Milliardenhöhe. Diese haben in den letzten Monaten die Weltwirtschaft immer stärker belastet und auch das Ölnachfragewachstum unter Druck gesetzt.

 

So lange es nicht zu einer echten Einigung und vor allem einer Aufhebung der Strafzölle kommt ist ein wirtschaftlicher Aufschwung – vor allem im Lichte der anderen Baustellen wie etwa dem ungeklärten Brexit – unwahrscheinlich. Die Ölpreise dürften in den nächsten Wochen also weiter volatil bleiben, da der Ausgang des Handelsstreites nach wie vor ungewiss bleibt.

 

Ausblick

Heizöl ist zum Wochenstart etwas teurer als noch am Freitagmorgen. Für 100 Liter zahlen Verbraucher etwa -0,05 bis +0,25 Euro mehr als zum Wochenende.


Source: Futures-Services