Die Angst vor einer Rezession und einem daraus resultierenden Nachfrageeinbruch ist mit Macht zurückgekehrt an die Börsen. Zuerst schickten die steigenden Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung die Finanzmärkte diesseits und jenseits des Atlantiks auf Talfahrt. Am Nachmittag folgten die Ölbörsen und markierten neue Mehrwochentiefs.

 

Rezessionsangst lastet auf den Börsen
Bei den Anlegerinnen und Anlegern greift die Angst um sich, dass es mit der konjunkturellen Erholung schon bald vorbei sein könnte. Die Zentralbanken straffen weltweit ihre Geldpolitik, um die davoneilende Inflation wieder einzufangen, während die Energieknappheit vor allem in Europa immer deutlicher spürbar wird.

 

An den Ölbörsen wurde deshalb gestern schon einmal die Möglichkeit eines neuen Preiseinbruches eingepreist, der wohl die Folge einer Rezession wäre. Die börsengehandelten Rohölpreise rauschten in die Tiefe und zogen auch die durchschnittlichen Heizölpreise im Bundesgebiet mit nach unten. Verbraucherinnen und Verbraucher können hier deshalb heute mit Abschlägen rechnen.

 

Preisnachlässe wahrscheinlich nicht von Dauer
Allerdings warnen Experten schon davor, dass der gestrige Preisrutsch übertrieben war. Denn eigentlich ist an der globalen Nachfrage noch kein Rückgang zu spüren – im Gegenteil. Gerade die asiatische Nachfrage nach Kraftstoffen bleibt hoch, nachdem erst kürzlich wochenlange Lockdowns aufgehoben worden waren. Gleichzeitig bleibt der Markt aufgrund der fehlenden Mengen aus Russland weiterhin sehr knapp, so dass die Zeichen eigentlich auf Preissteigerung stehen.

 

Wer noch Platz im Tank hat, könnte heute also durchaus ein Schnäppchen machen und sollte entsprechend zuschlagen. Denn die meisten Marktbeobachter rechnen damit, dass die Ölpreise schon bald wieder anziehen werden. Nach aktueller Indikation liegt der Preis für 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt heute etwa -5,30 bis -6,10 Euro niedriger als noch gestern Vormittag.


Source: Futures-Services