Die vergangene Woche endete an den Ölbörsen mit einem Preisrutsch, der jedoch in erster Linie als technische Reaktion des Marktes zu sehen ist. Im Laufe des Tages sanken die Preise immer wieder und lösten damit neue Verkaufssignale aus, die wiederum zu neuen Preissenkungen führten. Sein Übriges tat dann ein Tweet des US Präsidenten, der die OPEC wieder einmal zu Produktionssteigerungen drängte. Wie dauerhaft der Abwärtstrend ist, wird sich erst noch zeigen müssen, denn nach wie vor bleibt die geopolitische Situation mit Sanktionen gegen den Iran und Venezuela sowie den Produktionskürzungen der OPEC für die Ölbörsen stützend.

 

Trump drängt OPEC zu Produktionserhöhung 

Einer der Gründe für den Preisrutsch am Freitag dürfte ein Tweet des US Präsidenten gewesen sein, in dem er schrieb, dass er mit Saudi Arabien und anderen über eine Erhöhung der Ölproduktion gesprochen habe und man sich einig sei. Zu Reportern sagte er am Abend: „Die Benzinpreise kommen herunter. Ich habe die OPEC angerufen, ich habe gesagt, Ihr müsst sie herabsetzen. Ihr müsst sie herabsetzen“.

 

Allerdings dementierte der OPEC Generalsekretär Mohammed Barkindo später, dass es Kontakt mit dem US Präsidenten gegeben habe und auch aus Saudi-Arabien kam keine Bestätigung zu Gesprächen über Produktionserhöhungen. Dennoch reichten die Kommentare Trumps aus, die Ölpreise zu belasten und der Effekt hält auch zum Wochenauftakt heute an.

 

Russland hält sich an Kürzungsvereinbarung

Der russische Präsident Vladimir Putin hat am Wochenende beton, dass sich Russland an die Vereinbarungen mit der OPEC halten und die Fördermengen nicht anheben werde. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass Russland nicht der größte Fan der Kürzungen ist, da man tendenziell eher niedrigere Preise bevorzugt. Somit könnte es durchaus sein, dass die knappere Versorgungslage durch die Verschärfung der Iran Sanktionen dazu führt, dass der OPEC + Deal nicht über Juni hinaus verlängert wird. Die Preise könnten dann wieder deutlich fallen.

 

Heizölpreise profitieren von Kursrutsch

Nicht nur die günstigeren Rohölpreise, auch ein starker Euro bescheren Verbrauchern heute die Möglichkeit, Heizöl billiger zu bekommen. Je stärker der Euro, desto günstiger wird in Dollar gehandeltes Rohöl für Investoren aus dem Euroraum. 100 Liter Heizöl kosten demnach heute etwa -0,90 bis -1,20 Euro weniger als noch am Freitag Morgen.

 

 


Source: Futures-Services