Das noch junge Jahr startet mit starken Auf- und Abbewegungen. Diese dürften, schenkt man den Finanzexperten glauben, für 2019 ein Dauerthema bleiben, da viele verschiedene Faktoren Einfluss auf die fragile Balance der Ölpreise nehmen. Zwischen OPEC Kürzungen, einer stetig wachsenden Schieferölindustrie in den USA und dem allgemein rückläufigen Ölnachfragewachstum werden die Preise wohl weiterhin stark in Bewegung bleiben. Auch die US Sanktionen gegen den Iran treten wieder in den Fokus und könnten für Aufwärtspotenzial sorgen.

 

Ausnahmeregelungen für Iran Exporte sollen enden

Die USA wollen die bisher geltenden Ausnahmen, die bis Ende April gelten, nicht verlängern, so der Berater des US Außenministers Pompeo, Brian Hook. Der Iran spüre nun die zunehmende wirtschaftliche Isolation, die die Sanktionen ausüben. Man werde den Weg, die Ölexporte des Irans schließlich auf null zu senken, weiterführen, kündigte der Sprecher der USA an.

 

Einige Länder wie China, Indien, und Japan hatten Sonderregelungen erhalten, um weiterhin Öl aus dem Iran einführen zu können. Mit dem Ende der Sonderregelungen dürften diese schon bald die Importe aus dem Iran wieder einstellen und nach alternativen Lieferanten suchen. Dies steigert die Ölnachfrage am freien Markt, was die Preise an den Ölbörsen stützen wird.

 

Chinas Wirtschaftsentwicklung schürt Sorge um Ölnachfrage

Die gestern veröffentlichten enttäuschenden Zahlen zum chinesischen Außenhandel haben die Sorgen bezüglich des globalen Wirtschaftswachstums und der Ölnachfrage wieder gesteigert. China hatte in den letzten Jahren schließlich den größten Anteil am weltweiten Nachfragewachstum gehabt, sodass sich Schwierigkeiten hier negativ auf den Ölbedarf auswirken werden.

 

Marktteilnehmer warten deshalb in dieser Woche auf die Monatsberichte des US Energieministeriums, der OPEC und der Internationalen Energieagentur IEA. Die Prognosen zu Wirtschaftswachstum und Marktentwicklung dürften deutliche Impulse für die börsengehandelten Rohölpreise liefern. Heute Abend macht das US Energieministerium den Anfang, OPEC und IEA folgen Donnerstag bzw. Freitag. Bis dahin hießt es nun erst einmal abwarten.

 

Ausblick

Nach der Preisrallye der vergangenen Woche haben sich die Ölpreise wieder auf etwas niedrigerem Niveau eingependelt. Trotz eines schwächeren Euros, der in Dollar gehandeltes Öl für europäische Investoren teurer macht, könnte es heute zu kleineren Abschlägen im Vergleich zu gestern kommen. Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucher demnach etwa -0,10 bis -0,15 Euro weniger.