Die Ölpreise sind kaum verändert in den Handel zur Wochenmitte gestartet, nachdem die Notierungen der beiden wichtigsten Referenzsorten Brent und WTI gestern um rund 2,5 % nach oben geklettert waren. Ein ähnlich hoher Preisanstieg war zuletzt vor rund zwei Wochen zu beobachten gewesen.

Israel ignoriert Waffenstillstand
Auslöser für den deutlichen Anstieg waren israelische Angriffe auf angebliche Hisbollah-Kämpfer im Libanon. Aufgrund der Tatsache, dass Israel das Waffenstillstandsabkommen der letzten Woche zu ignorierten scheint, forderten führende libanesische Politiker Washington und Paris gestern dazu auf, Israel zur Einhaltung der Feuerpause zu drängen.

Bank of America: Ölpreise werden sinken
Unterdessen zeigen sich zunehmend mehr Analysten und Volkswirte davon überzeugt, dass die Ölmärkte auch trotz der wohl morgen von der OPEC verkündeten weiteren Verschiebung der Produktionsanhebungen gut versorgt sind.

„Öl wird im nächsten Jahr nicht knapp werden“, stellte gestern beispielsweise Francisco Blanch, Leiter der Abteilung für globale Rohstoffe bei Bank of America fest. „Die Wachstumsraten der Nachfrage werden sich 2025 verlangsamen, und wir können nicht damit rechnen, dass China die Hälfte der weltweiten Ölnachfrage ausmacht“, so Blanch. Der Ökonom geht davon aus, dass die Ölpreise tendenziell sinken werden.

Chinesische Wirtschaftsdaten enttäuschen
Wie heute in der Nacht veröffentlichte Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte zeige, dürfte es China, der weltweit größte Ölimporteur,  weiter schwer haben, die Ölmärkte zu stimulieren.

Der veröffentlichte Caixin/S&P Global-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen fiel von 52 Punkten im Oktober auf 51,5 zurück, obwohl ein Anstieg auf 52,5 Punkte erwartet worden war. Dem Bericht zufolge ist der unerwartete Rückgang auf das nachlassende Wachstum im Bereich Neugeschäfte, aber auch im Export zurückzuführen.

Chinas Wirtschaft steht in diesem Jahr unter hohen Druck, da das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen durch den anhaltenden Immobilienabschwung, den hoch verschuldeten Bezirksregierungen und einer schwächelnde globale Nachfrage beeinträchtigt wird.

Gelingt Peking die Stimulierung der Wirtschaft?
Peking reagierte mit einer Reihe politischer Maßnahmen, darunter eine verstärkte fiskalische Unterstützung und eine Lockerung der Geldpolitik, um das Wirtschaftswachstum zu stützen. Diese Maßnahmen scheinen erste Früchte zu tragen.

Zuletzt stellten die Unternehmen den dritten Monat in Folge zusätzliches Personal ein während das allgemeine Geschäftsklima auf den höchsten Stand seit sieben Monaten stieg. Volkswirte bestätigten zwar, dass die wirtschaftliche Erholung im November an Fahrt gewonnen habe, der Abwärtsdruck auf das Wachstum jedoch weiterhin groß sei.

Heizölpreise etwas teurer
Obwohl heute im frühen Handel sogar geringe Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,15 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.


Source: Futures-Services