Es steckt nach wie vor Bewegung drin bei den Preisen an den internationalen Ölbörsen. Die gestrige Meldung des Amerikanischen Energieministeriums zu gestiegenen Rohölbeständen und gleichzeitig gefallener Gesamtnachfrage sendete ein klar preissenkenden Signal, auf das die börsengehandelten Rohölpreise sofort reagierten und absackten. Die Marktteilnehmer warten außerdem immer noch gespannt auf die Entscheidung der OPEC zu möglichen Produktionskürzungen, die nächste Woche erwartet wird.

 

Preise auch im Inland gefallen

Inzwischen machen sich die stark gefallenen Rohölpreise auch bei den Preisen für Heizöl, Diesel und Benzin bemerkbar. Auf Grund der niedrigen Wasserstände und der damit einhergehenden Transportprobleme, hatte die Warenknappheit der letzten Wochen und Monate dafür gesorgt, dass die Preise überproportional stark in die Höhe geschnellt waren.

 

Nun scheint sich dieser starke Anstieg langsam aber sicher zu normalisieren und Verbraucher haben die Chance, ihre Tanks wieder zu günstigerer Preisen zu füllen. Heizöl ist so günstig wie seit August nicht mehr. Und auch Autofahrer können sich freuen. Laut des ADAC kostete ein Liter Super E10 gestern im Bundesmittel 1,491 Euro. Noch in der Vorwoche waren es 3,5 Cent mehr gewesen.

 

OPEC Verhandlungen könnten schwierig werden

Die Vollversammlung der erdölproduzierenden Länder und ihrer Partner, die am 6. Dezember in Wien stattfindet, wird höchstwahrscheinlich Produktionskürzungen beschließen. Soweit sind sich die meisten Experten einig und auch die Rhetorik der meisten OPEC-Länder geht in diese Richtung.

 

Allerdings gibt es auch Länder, allen voran Russland, die mit den recht niedrigen Preisen durchaus einverstanden sind. Die Förderkosten sind in Russland die niedrigsten auf der ganzen Welt, so dass Ölpreise von 50 bis 60 Dollar pro Barrel für Moskau kein Problem sein dürften.

 

Es könnten also durchaus zähe Verhandlungen werden, die der OPEC nächste Woche bevorstehen. Je nachdem in welcher Höhe Produktionskürzungen beschlossen werden, könnten die Ölpreise deutlich ansteigen. Allerdings ist es im Interesse der beteiligten Länder, den Preis zu stabilisieren und nicht vom einen Extrem ins nächste zu fallen.

 

Ausblick

Es könnte sich heute durchaus lohnen, Heizöl zu bestellen, denn die Preise sind gestern fast überall im Bundesgebiet stark gefallen und dieser Trend dürfte sich heute noch etwas fortsetzen. Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucher heute etwa -1,70 bis -2,00 Euro weniger als gestern. Je nach Region und der dortigen Versorgungslage können sich aber nach wie vor Abweichungen von diesen Prognosen ergeben.