Der Bericht des US Energieministeriums zu den Ölbeständen des Landes sorgte gestern für heftige Bewegung an den Ölbörsen, nachhaltig war diese jedoch nicht, so dass die Preise unverändert auf hohem Niveau bleiben. Offene Fragen wie die Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China oder auch das schrumpfende weltweite Wirtschaftswachstum verhindern zur Zeit, dass sich eine klare Richtung bei den Preisen durchsetzt.

 

Bericht zu Ölbeständen in den USA hat keine nachhaltige Wirkung

Die Augen der Marktteilnehmer waren gestern auf den Bericht des Amerikanischen Energieministeriums DOE gerichtet, der am späten Nachmittag erschien. Man erhoffte sich durch die Zahlen zu den US Ölbeständen klare Impulse, die allerdings ausblieben.

 

Das Zahlenwerk des  DOE folgte mehr oder weniger den Werten des American Petroleum Institute API vom Vortag. Schon hier hatte ein enormer Zuwachs bei Rohöl für einige Überraschung gesorgt, der in ähnlicher Größenordnung (+7,1 Millionen Barrel, etwa 1,1 Milliarden Liter) auch vom DOE gemeldet wurde.

 

Allerdings geht aus dem Bericht auch hervor, dass sich diese hohen Mengen durch die Entwicklung bei den Rohölimporten und -exporten erklären lassen. In der Berichtswoche stiegen die Einfuhren, während die Ausfuhren abnahmen. Somit wurden Aufbauten bei Rohöl klar begünstigt.

 

Abbauten meldete das DOE bei Ölprodukten wie Heizöl und Benzin, und das, obwohl die Nachfrage in beiden Fällen nur leicht angestiegen ist. Somit sind diese Abbauten ein Hinweis für eine knappe Versorgungslage. Im Zusammenspiel mit den Aufbauten bei Rohöl, die für eine komfortable Versorgung sprechen, gleichen sich die preissteigernden und preissenkenden Faktoren des Berichtes im Grunde aus, weshalb die Ölpreise keine nachhaltige Richtungsänderung vornahmen.

 

Die Devise für die Marktteilnehmer scheint Abwarten zu sein. Vielleicht können die in der nächsten Woche erscheinenden Monatsberichte von OPEC, International Energy Agency und US Energieministerium für eine Richtungsänderung an den internationalen Ölbörsen sorgen.

 

Inlandspreise ziehen an

Die börsengehandelten Rohölpreise sind in den Morgenstunden leicht gestiegen und ziehen die Inlandspreise mit. Somit müssen Verbraucher sich heute auf höhere Preise einstellen. 100 Liter kosten etwa +0,30 bis +0,50 Euro mehr als gestern.