Es kommt selten vor, dass die Heizölpreise in Deutschland so abgekoppelt sind von den internationalen Börsen wie zur Zeit. Während hier nämlich die Preise nach Wochen des Anstiegs langsam wieder fallen, steigen im Inland die Preise für Heizöl, Diesel und Benzin weiter. Nach wie vor herrscht Knappheit, da über den Rhein kaum Ware transportiert werden kann. Die Mengen werden längst rationiert und für manch einen Händler aus dem Süden lohnt es sich, bis nach Hamburg zu fahren, um sich einzudecken. Ohne nachhaltige und dauerhafte Regenfälle dürfte sich an dieser Situation auch so schnell nichts ändern.

 

Hohe Preise auch über den Südwesten hinaus

Die Auswirkungen des Niedrigwassers der vergangenen Wochen bekommen inzwischen längst nicht mehr nur die Gebiete entlang des Rheins zu spüren. Im ganzen Bundesgebiet wird die Ware knapper und der Preis damit höher.

 

Händler nehmen weite Strecken in Kauf um sich anderswo einzudecken. Die Versorgungsengpässe werden also von einer Region in die nächste weitergegeben, so dass es inzwischen auch in der Mitte Deutschlands immer wieder zu Leerständen kommt. Am Wochenende sind stärkere Regenfälle gemeldet. Ob sie jedoch ausreichen, um die Pegelstände nachhaltig zu verändern, ist fraglich.

 

 

Weltweite Versorgungslage wohl stabil

Anders als im Inland scheinen die seit Monaten befürchteten Versorgungsengpässe auf dem Weltmarkt nicht so dramatisch auszufallen. Hauptsorge der Marktteilnehmer waren und sind die US Sanktionen gegen den Iran, welche in wenigen Tagen voll greifen werden und schon im Vorfeld zu starken Preisanstiegen geführt hatten.

 

Gleichzeitig haben aber sowohl die OPEC als auch die Internationale Energieagentur IEA in ihren Monatsberichten das Nachfragewachstum für das nächste Jahr nach unten korrigiert. Zusammen mit den Produktionssteigerungen der OPEC Länder sowie der stetig wachsenden Schieferölproduktion in den USA belastet dies die börsengehandelten Rohölpreise, so dass sie im Moment wieder auf dem Weg nach unten sind.

 

Ausblick

Heizöl bleibt teuer, daran kann auch der Abwärtstrend an den internationalen Börsen nichts ändern. Preisprognosen sind auf Grund der prekären Versorgungslage meist nur rechnerisch ermittelte Werte, die mit den realen Preisen oft nicht übereinstimmen.