Am Wochenende hat der Hurrikan Ida im Golf von Mexiko und an der Küste Louisianas für Verwüstung gesorgt. Betroffen sind auch die zahlreichen Ölanlagen, die sich in der Region befinden und schon im Vorfeld ihren Betrieb teilweise einstellen mussten. Noch ist unklar, wie lange die US-Ölproduktion dadurch beeinträchtigt bleibt. Die börsengehandelten Rohölpreise bleiben gestützt.

 

Hurrikansaison in vollem Gange
Von Anfang Juni bis Ende November bilden sich über dem Atlantik für gewöhnlich die meisten Tropenstürme und Hurrikane. An diesem Wochenende hat mit Ida der neunte Sturm der aktuellen Saison seine zerstörerische Bahn gezogen. Mit der Hurrikanstärke vier (von insgesamt fünf) ist er der bisher stärkste Sturm in diesem Jahr und hat am Sonntagabend die Küstenregion in Louisiana getroffen. Hier hat er sich inzwischen auf Hurrikanstärke eins abgeschwächt.

 

Ida zieht über US-Ölanlagen
Zuvor war Ida mitten durch die zahlreichen Offshore-Anlagen gezogen, die sich im Golf von Mexiko vor der Küste von Texas und Louisiana befinden. Hier hatten viele Plattformbetreiber schon vor mehreren Tagen ihr Personal von den Bohrinseln abgezogen und den Betrieb zeitweise ausgesetzt. Etwa 17 Prozent der gesamten Ölproduktion der USA werden an den Anlagen im Golf von Mexiko gefördert. Offizielle Stellen rechnen mit einem Produktionsausfall durch die Evakuierungen von etwa 1,74 Millionen Barrel (à 159 Liter) pro Tag.

 

Hurrikan „Ida“: Bisheriger Verlauf und Prognose

Ida hat an der Küste Louisianas für Starkwinde, heftige Überschwemmungen und flächendeckende Stromausfälle gesorgt. Dies dürften nun zusätzlich auch noch die Ölanlagen in den Küstengebieten beeinträchtigen. So unterbrach mit dem Louisiana Offshore Oil Port (LOOP) der einzige Hafen der USA, an dem Supertanker Öl laden können, den Lieferbetrieb und auch an anderen Häfen des Bundesstaates Louisiana wurde der Betrieb ausgesetzt. Darüber hinaus reduzierten zahlreiche Raffineriebetreiber mit Anlagen in der Region die Auslastung ihrer Anlagen und brachten ihre Mitarbeiter frühzeitig in Sicherheit.

 

Dauer der Ausfälle wirkt sich auf Ölpreise aus
Wie stark sich Ida auf die Ölbörsen auswirken wird, hängt vor allem davon ab, wie lange die Ausfälle dauern. Sollte die Stromversorgung schnell wieder hergestellt sein und die Schäden an den Anlagen sich in Grenzen halten, dürfte der Hurrikan seine preisstützende Wirkung schnell wieder einbüßen, da die Ölversorgung dann schnell wieder hergestellt wäre. Sollten jedoch langwierige Reparaturarbeiten notwendig werden, die die Ölproduktion länger drosseln würden, dürften die Ölpreise hoch bleiben.


Source: Futures-Services