Die Preise für Heizöl sind im Moment ziemlich außer Kontrolle geraten. Durch die Trockenheit der vergangenen Monate ist der Wasserstand auf dem Rhein so niedrig wie nie und Transportschiffe kommen kaum mehr durch. Inzwischen geht vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands die Ware aus, so dass Heizöl, wenn überhaupt, nur mit saftigen Aufschlägen angeboten wird. Da hilft es auch nichts, dass die börsengehandelten Rohölpreise eigentlich in dieser Woche viele Impulse nach unten bekommen haben.

 

Schiffsverkehr auf dem Rhein kaum mehr möglich

Diese Woche haben die Pegelstände auf dem Rhein neue Rekordtiefs erreicht. Durch die lange Trockenheit, die immer noch anhält, führen die Flüsse so wenig Wasser wie lange nicht mehr. Zuletzt wurden ähnliche Niedrigstände im Rekordsommer von 2003 gemessen, jedoch gehen Experten davon aus, dass diese Werte nun bald unterschritten werden.

 

Die Fahrrinne im Rhein wird immer enger und Transportschiffe können teilweise nur noch mit 16 Prozent der üblichen Ladung fahren. Somit steigen auch die Frachtkosten ins unermessliche. Wenn man die Schiffe nur noch mit einem Bruchteil beladen kann, steigen die Kosten pro Tonne. Die Frachten haben inzwischen mit 88 Euro pro Tonne ein neues Allzeithoch erreicht.

 

 

 

 

 

Warenknappheit bei Heizöl

Durch diese prekäre Situation gibt es immer weniger Ware zu verkaufen. Die begrenzten Mengen werden dazu verwendet, öffentliche Verkehrsbetriebe wie zum Beispiel Flughäfen und Tankstellen zu versorgen. Für Endverbraucher bleibt da manchmal schlicht nichts übrig.

 

Händler aus den betroffenen Regionen versuchen, andere Versorgungsquellen zu nutzen und fahren teilweise bis in den Norden Deutschlands, um dort Ware zu kaufen. Das ist teuer und logistisch eine große Herausforderung. Somit müssen sich Endverbraucher im Moment nicht nur auf teure Preise sondern auch auf lange Lieferzeiten einstellen.

 

OPEC rechnet mit sinkenden Rohölpreisen

Auf globaler Ebene bemüht man sich, die Marktteilnehmer zu beruhigen. Die Erwartung weiter sinkender Exportzahlen aus dem Iran wirkt sich schon seit Wochen auf die Stimmung aus und treibt die Preise tendenziell nach oben.

 

Die Analysten der OPEC gehen nun aber davon aus, dass durch saisonale Wartungsarbeiten an den Raffinerien und die damit verbundene geringere Auslastung die Rohölbestände weltweit steigen könnten. Dies würde die Preise unter Druck bringen.

 

Prognosen sind jedoch schwer zu treffen, da die Sanktionen gegen den Iran erst Anfang November voll in Kraft treten werden. Erst ab dann können verbindliche Aussagen darüber gemacht werden, wie stark die Exportrückgänge sein werden und wie sie sich auf die Ölpreise auswirken werden.