Die Energiepreise bleiben weiterhin hoch, auch wenn die schlimmsten Preisrallyes aktuell erst einmal ausgebremst scheinen. Die OPEC und ihre Partner haben in der vergangenen Woche ihre aktuellen Förderbeschränkungen nur minimal gelockert, so dass das Angebotsdefizit bei Rohöl bestehen bleibt. Und auch bei Erdgas sieht es nicht so aus, als würde Russland seine Versprechungen, mehr Ware nach Europa zu liefern schnell wahr machen.

 

OPEC+ bleibt bei minimalen Förderanhebungen
Die 23 erdölproduzierenden Staaten, die sich zur OPEC+ Allianz zusammen geschlossen haben, erhöhen seit August ihre Produktionsmengen schrittweise um jeweils 400.000 B/T. Schon seit Monaten werden die Rufe immer lauter, dass diese Mengen nicht reichen, um die am Weltmarkt herrschende Nachfrage nach Rohöl zu stillen.

 

Die OPEC+ hat am Donnerstag jedoch erneut die Forderungen nach einer stärkeren Produktionsanhebung ignoriert und bleibt bei den kleinen Schritten, mit denen das Bündnis die in der Corona-Krise eingeführten Produktionsbeschränkungen längerfristig abbauen will. Die Pandemie sei eingedämmt, aber noch nicht vorbei, weshalb man nach wie vor Vorsicht walten lassen müsse, so die Begründung.

 

Erdgasknappheit bleibt ein Problem
Auch sei das eigentliche Problem der aktuellen Energiekrise die Erdgasknappheit, die man mit mehr Öl auch nicht beheben könne, so die OPEC+. Damit wird die Wahrheit allerdings ein wenig gebeugt, denn das fehlende Erdgas wird vielerorts durch Öl und Ölprodukte ersetzt, so dass hier die Nachfrage steigt. Aber tatsächlich bleiben die Erdgaslagertanks weiterhin auf einem erschreckend niedrigen Level.

 

Der russische Präsident Vladimir Putin hatte im Oktober versprochen, die Erdgaslieferungen nach Deutschland Anfang November zu steigern. Allerdings sieht es danach bisher nicht aus – im Gegenteil. Eine wichtige Pipeline, die üblicherweise Gas von Russland über Polen nach Deutschland pumpt, lieferte in den letzten 10 Tagen größtenteils gar keine Ware mehr, statt dessen wurde Erdgas über die Versorgungsader von Deutschland nach Polen transportiert. Die Angebotslage bleibt also knapp.

 

Ausblick
Die Heizölpreise im Bundesgebiet bleiben damit auch heute auf hohem Niveau, haben sich im Vergleich zu gestern aber nicht stark verändert. Für 100 Liter zahlen Verbraucher heute zwischen -0,15 bis +0,05 Euro weniger bzw. mehr als gestern.


Source: Futures-Services