Seit Monaten schon steigt der Ölpreis stetig an. Die Sanktionen gegen den Iran, welche die USA nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen erhoben haben, sind dabei nur einer der Faktoren, der die Preise immer weiter in die Höhe getrieben hat. In der vergangenen Woche nun hat sich das Blatt leicht gewendet. Nach den Monatsberichten der OPEC und der Internationale Energieagentur gaben die Preise nach, da beide Berichte das Nachfragewachstum für die kommenden Monate nach unten korrigierten und die Versorgungslage nicht so knapp sahen wie befürchtet.  Zum Wochenauftakt könnte dies aber schon wieder Geschichte sein, denn zwischen den USA und Saudi-Arabien steigen die diplomatischen Spannungen

 

Verschwundener Journalist sorgt für Spannungen zwischen USA und Saudi-Arabien

Der Fall des Anfang Oktober verschwundenen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zieht immer weitere Kreise. Am 2. Oktober hatte Khashoggi das saudische Konsulat in Istanbul betreten. Seither fehlt von dem Regierungskritiker jede Spur. Ermittler gehen davon aus dass der 59jährige im Konsulat ermordet wurde. Riad bestreitet dies, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass der Journalist das Gebäude lebend verließ.

 

Khashoggi hatte unter anderem für die amerikanische Zeitung „Washington Post“ geschrieben. Nun hat sich am Wochenende Donald Trump zu den Vorkommnissen geäußert. Er hält es für wahrscheinlich, dass Khashoggi nicht mehr am Leben sei und warnte Riad, man werde der Sache auf den Grund gehen. Er kündigte eine schwere Strafe an, sollte sich herausstellen, dass Saudi-Arabien tatsächlich hinter dem Verschwinden des Regimekritikers steckt.

 

Riad dementierte von Beginn an eine Beteiligung an Khashoggis Verschwinden und wies alle Vorwürfe, die vor Allem von türkischer Seite erhoben worden waren, als Lügen zurück. Auch auf Donald Trumps Drohung reagierte man empört und gab am Wochenende bekannt, dass jede Handlung gegen Saudi-Arabien mit einer noch größeren Handlung beantwortet werden würde.

 

Die USA und Saudi-Arabien gelten eigentlich gemeinhin als Verbündete. Doch nun könnte ein Riss durch die diplomatischen Beziehungen der Länder gehen. Sollte es Belege für die Ermordung Khashoggis geben, so würde es das Verhältnis der saudischen Führung zur westlichen Welt nachhaltig belasten. Gegenseitige Sanktionen könnten dann die Folge sein, was auch die Ölversorgung treffen könnte.

 

Ausblick

Zwar starten die börsengehandelten Rohölpreise am heutigen Montag etwas höher als vergangenen Woche, doch ein steigender Euro/Dollar-Kurs wirkt sich im europäischen Raum preissenkend aus. Die Preise für Heizöl dürften sich also heute kaum verändern im Vergleich zu Freitag.