Während in Deutschland die Ware immer knapper und Heizöl, Diesel und Benzin somit stetig teurer wird, befinden sich die börsengehandelten Rohölpreise im Abwärtstrend. Sie haben jedoch zur Zeit quasi keinen Einfluss auf die Preise im Inland, da die Transportwege nach wie vor nur begrenzt genutzt werden können und immer mehr Leerstände gemeldet werden. Ob sich die Lage in absehbarer Zeit entspannt, bleibt abzuwarten.

 

Globale Faktoren belasten die Preise

Die Sorge um das globale Wirtschaftswachstum treibt die Marktteilnehmer um. Handelsstreits mit den USA und Finanzkrisen in Schwellenländern setzen die Preise unter Druck. Die Angst vor Versorgungsengpässen durch die Sanktionen gegen den Iran hat dazu geführt, dass schon im Vorfeld viel Risikobegrenzung betrieben wurde.

 

So haben beispielsweise Saudi-Arabien und Russland ihre Fördermengen in der zweiten Jahreshälfte um knapp 1,5 Millionen Barrel (238,5 Millionen Liter) angehoben und damit mehr oder weniger die erwarteten Ausfälle des Irans bereits kompensiert. Nur noch wenige Experten befürchten einen neuerlichen extremen Preisanstieg mit den Sanktionen im November.

 

USA will mehr Öl exportieren

Die Vereinigten Staaten haben historisch bedingt nicht viele Exportterminals für Rohöl, da die Ausfuhr von Rohöl zwischen den 70er Jahren bis Anfang 2016 verboten war. Nun investieren aber immer mehr Unternehmen in Exportkapazitäten. Grund ist der Boom der Schieferölindustrie in den USA, die mit mehr Verladeterminals noch mehr Wachstumspotential hätte.

 

Mindestens fünf solcher neuer Terminals sind geplant, eines davon in Corpus Christi, Texas, wo sich auch eine der größten Raffinerien des Landes befindet. Bisher gibt es an der Golfküste nur den Louisiana Offshore Oil Port, an dem auch große Schiffe voll beladen werden können. Mit den neuen Häfen würden die Exportkapazitäten der USA an der Golfküste auf ein Rekordhoch steigen.

 

Ausblick

Ginge es nur nach den börsengehandelten Ölpreisen, würden 100 Liter Heizöl heute etwa 50 Cent weniger kosten kosten als gestern. Jedoch sorgt die angespannte Versorgungslage nach wie vor für immer höhere Preise und lange Wartezeiten. Verbraucher müssen sich auf weitere Preisaufschläge gefasst machen.