Heute kommt die OPEC in Wien zu ihrer Vollversammlung zusammen. Morgen dann findet das Treffen mit den OPEC+ Partnern, darunter auch Russland, statt. Es scheint inzwischen sicher, dass Produktionskürzungen beschlossen werden, die Details müssen aber heute und morgen erst noch ausgehandelt werden. Je höher die Kürzungen ausfallen und je länger sie gehen sollen, desto wahrscheinlicher wird auch ein Preisanstieg an den Börsen. Marktteilnehmer wissen, dass sie sich dank der OPEC Meetings auf einen bewegten Wochenausklang einzustellen haben.

 

Entscheidung über Förderkürzungen steht an

Im Vorfeld wichtiger OPEC Meetings gibt es immer jede Menge Stellungnahmen, Kommentare und Spekulationen. Jedes Wort der Mitgliedsstaaten wird auf die Goldwaage gelegt, man beäugt sich gegenseitig, ohne sich in die Karten blicken zu lassen und die Marktteilnehmer versuchen, den Ausgang der Treffen vorauszuahnen. So gab es auch dieses Mal schon seit Wochen viele Meinungsäußerungen aber wenig Konkretes von den Kartellmitgliedern zu hören.

 

Saudi-Arabien beispielsweise war im Vorfeld der stärkste Verfechter für Kürzungen gewesen, Russland lange strikt dagegen. Nun hat man sich aber offensichtlich angenähert und Moskau ist bereit, die eigene Förderung um etwa 150.000 Barrel (23,8 Millionen Liter) zu reduzieren. Klar scheint aber auch, dass Saudi-Arabien am meisten von allen Mitgliedsländern und Partnerstaaten kürzen muss, eine konkrete Mengenangabe will man allerdings nicht machen.

 

Es gilt nun heute und morgen, die Modalitäten zu klären und festzulegen, wie lange und in welcher Höhe die einzelnen Länder ihre Fördermengen kürzen sollten. Vor allem die kleineren Mitgliedsstaaten scheinen recht unzufrieden mit der Macht, die Russland als nicht-OPEC Staat inzwischen auf das Kartell ausüben kann und könnten deshalb versuchen, einen einstimmigen Beschluss zu torpedieren. Dieser ist aber nötig, um die Produktionskürzungen Realität werden zu lassen.

 

Die OPEC dürfte Förderkürzungen vor allem deshalb als nötig ansehen, weil in den kommenden Monaten ein klares Überangebot am Markt gesehen wird. Die Nachfrage geht weltweit zurück aber die Fördermengen steigen. Damit fallen die Preise immer weiter. Es ist aber im Interesse der ölproduzierenden Länder, den Ölpreis stabil zu halten, also starke Schwankungen nach unten oder oben zu vermeiden. Die Reduzierung des Angebotes hatte sich in der Vergangenheit als funktionierendes Mittel erwiesen, genau das zu erreichen.

 

Ausblick

Im  Bundesgebiet wirken sich die steigenden Wasserpegel im Rhein positiv auf die Preise aus. Der Schiffsverkehr kann nun wieder normal stattfinden und auch die Frachtaufschläge gehen langsam aber sicher nach unten. Die Mengenknappheit, die sich seit Oktober ausgebreitet hatte, weil keine Ware mehr transportiert werden konnte, dürfte damit hoffentlich bald ein Ende finden.

 

Zwar kann es noch einige Tage dauern, bis sich die Entspannung in der Versorgungslage in allen Regionen bemerkbar macht, doch die Tendenz für Heizöl ist fallend. Heute kosten 100 Liter aller Wahrscheinlichkeit nach etwa -0,30 bis -0,60 Euro weniger als gestern.