Die Ölpreise sind mit leichten Gewinnen in den Handel zur Wochenmitte gestartet. Das kleine Plus im Bereich von 0,4 % kann dabei allerdings bei Weitem nicht die gestern verbuchten Verluste in Höhe von mehr als 4 % bei den beiden wichtigsten Ölsorten WTI und Brent wettmachen.

Iran, China, OPEC diese Faktoren belasten die Ölpreise
Deren Notierungen waren gestern auf ein Zwei-Wochen-Tief gefallen, nachdem berichtet wurde, dass Israel keine iranischen Nuklear- und Ölstandorte angreifen wird.

Zusätzlich belastete der weitere Rückgang der chinesischen Ölimporte die Ölmärkte. Im Reich der Mitte wurde nun im fünften Monat in Folge weniger Öl eingeführt, was Bedenken hinsichtlich der schwachen Nachfrage beim weltweit größten Importeur aufkommen ließ.

Hinzu kommt, dass die OPEC ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage in den Jahren 2024 und 2025 gesenkt hat, was die negativen Aussichten für die Rohölpreise zusätzlich untermauerte.

Starker Dollar schwächt Ölnachfrage
Gegenwind kommt an den Ölmärkten auch vom US-Dollar, der gestern auf seinen höchsten Stand seit dem 8. August kletterte. Hier spiegeln sich die Erwartungen an eine weniger aggressive geldpolitische Lockerung durch die Zentralbank der USA wider.

Weniger starke Zinssenkungen machen den Dollar für Anleger attraktiver und lassen ihn gegenüber anderen Währungen aufwerten. Als Handelswährung für Öl macht ein starker Dollar Öl für Inhaber anderer Währungen vergleichsweise teuer, was die Nachfrage dämpfen kann.

Experten: OPEC wird Ölproduktion nicht erhöhen
Angesichts der Tatsache, dass die OPEC für dieses Jahr eine viel stärkere Expansion der globalen Nachfrage prognostiziert hat, als es derzeit der Fall ist, rechnen Experten in der Ölbranche damit, dass das Ölkartell und seine Verbündeten, die für Ende des Jahres angekündigte Produktionssteigerung abblasen werden.

Anfang September hatten die Mitglieder der OPEC angekündigt, eine ab Oktober geplante Steigerung der Ölproduktion um zwei Monate zu verschieben.

Ölpreise decken nicht den Finanzbedarf der Ölförderländer
Denn die aktuellen Rohölpreise liegen unter dem Niveau, das viele dieser Länder benötigen, um ihre nationalen Haushalte zu decken. In seiner jüngsten Prognose vom April hatte der Internationale Währungsfonds für 2024 einen Ölpreis von 96,20 US-Dollar beziffert, damit beispielsweise Saudi-Arabien kein Haushaltdefizit aufweisen muss. Heute morgen wird Brent-Öl bei etwa 74,50 US-Dollar gehandelt.

Heizölpreise geben weiter leicht nach
Abermals günstiger zeigen sich heute bislang im frühen Handel auch die Heizölpreise. Trotz der Tatsache, dass aktuell für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, leichte Preisaufschläge zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,05 Euro bis -0,45 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.


Source: Futures-Services