Die Organisation der erdölfördernden Länder samt erweiterten Kreis, kurz OPEC+ (Organization of the petroleum exporting countries) plant offenbar eine erneute Kürzung der Förderquoten für die Mitgliedsstaaten. Denn der Preis für das exportierte Erdöl scheint den Mitgliedsstaaten aktuell nicht zu reichen. Noch im Juni konnten über 120 Dollar pro Barrel (à159 Liter) erzielt werden. mittlerweile liegt der Preis wieder bei knapp unter 90 Dollar.

 

Kürzungen als Preisstütze

Eine gemeinsame Absprache des weltweit größten staatlichen Kartells ist nicht unüblich. Denn die Mitglieder der OPEC treffen sich regelmäßig auch mit einem erweiterten Kreis, zu dem auch Russland und zahlreiche ex sowjetische Staaten gehören, um eine gemeinsame Strategie zu planen. Ziel des Kartells ist klar: Den Marktpreis für Rohöl durch gezielte Förderstrategien zu kontrollieren.

 

So zum Beispiel beim Preisverfall in 2020. Denn mit Anfang der Pandemie ist den Ölförderern die Nachfrage und folglich auch der Preis für das „Schwarze Gold“ weggebrochen. Damals hatte man sich geeinigt ins Gesamt rund 10 Millionen Barrel am Tag weniger zu fördern. Dies hat auch teilweise gewirkt. Doch mit Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeiten und des Reisebetriebs, ist auch die Nachfrage zurückgekehrt. Das Kartell hat die Förderung allerdings nur langsam wieder angehoben.

 

Den Höhepunkt des Preisanstiegs für Rohöl hat im Juni den vorläufigen Höhepunkt von ca. 120 Dollar pro Barrel erreicht. Ein Ziel, welches das Ölkartell nun wieder anscheinend anstrebt. Denn aus OPEC-Kreisen hört man, dass erneut Förderkürzungen im Raum stehen, von bis zu 1 Millionen Barrel am Tag. Eben um den Marktpreis für Rohöl erneut in die Höhe zu treiben.

 

Umsetzung und Quoten

Zuletzt sind die neusten Förderzahlen veröffentlicht worden aus denen hervorgeht, dass das Ölkartell im September die Fördermengen im Vergleich zum August noch hat steigern können. Dennoch bleibt die OPEC noch deutlich hinter den zugelassenen Quoten hinterher. Denn nachdem die radikalen Kürzungen in 2020 griffen, konnten nicht alle Mitglieder die Produktion im vollen Umfang wieder hochfahren.

 

So rechnen Experten also hauptsächlich damit, dass die geplanten Kürzungen eher auf dem Papier stattfinden. Zwar dürften die Mitgliedsstaaten des Kartells in Summe mehr Rohöl fördern, so haben Sie Schwierigkeiten diese Quoten zu erfüllen. Mit der geplanten Kürzung von 1 Millionen Barrel, bliebe immer noch ein Spielraum von knapp über 300.000 Barrel am Tag die noch nicht ausgeschöpft werden.

 

So scheinen die geplanten Maßnahmen vielmehr eine Korrektur auf dem Papier zu sein, damit sich die OPEC+ neu ausrichten kann.

 

Ausblick

Heizölhändler erwarten heute teurere Preise als noch am Freitagmorgen. Man rechnet mit Preissteigerungen von ca. +3,35 bis +4,35€ / 100l.


Source: Futures-Services