Nachdem die Verbraucher lange nicht von dem Abwärtstrend an den Ölbörsen profitieren können, schlagen die günstigeren Notierungen nun langsam auf den Inlandsmarkt durch. Die Ölpreise an den Börsen gaben gestern stark nach, sodass heute mit deutlichen Preisnachlässen zu rechnen ist.

 

Versorgungsknappheit ist eingepreist

Im Inland ist die Versorgungslage durch das Niedrigwasser am Rhein und den Ausfall der Bayern Oil Raffinerie in Vohburg deutlich angespannt. Dies ändert sich auch nicht erheblich, denn das Einfahren von Lastschiffen in der Verladehafen in Wesseling an der Shell Raffinerie ist nun gesperrt, während ausreichende Niederschläge für einen Pegelanstieg noch immer nicht in Sicht sind. Zudem wird die Raffinerie in Vohburg wohl noch lange brauchen, bis diese wieder in Betrieb genommen wird.

 

Mittlerweile wurden die Probleme bei der Versorgung, die zu weiteren Transportwegen und damit zu einem Preisaufschlag bei der Logistik führen, weitestgehend eingepreist. Anfang November hatten die Sonderaufschläge ihr Maximum erreicht. Aktuell gehen diese Zuschläge sogar wieder leicht zurück. Was eingepreist werden muss, ist offenbar bereits berücksichtigt, sodass sich die Preissenkungen an den internationalen Börsen wieder stärker auf die Heizölpreise im Inland auswirken können.

 

Trump hofiert Saudi-Arabien

US Präsident Trump hält trotz der Ermordung des Journalisten und die angebliche Verstrickung des Thronfolgers Saudi-Arabien an der Allianz mit dem größten Ölproduzenten fest. Experten vermuten dahinter Taktik, mit der der Trump Einfluss auf die Ölpolitik des Landes nehmen und eine Produktionskürzung beim OPEC Meeting am 6. Dezember verhindern will. Die Ölpreise an den internationalen Börsen reagierten gestern mit deutlichen Preisnachlässen, während sich auch ein Kursrutsch an den Aktienmärkte auf die Ölpreise auswirkte.

 

Ausblick

Nachdem die Heizölpreise bereits in den letzten Tagen deutlich sanken, deuten sich heute erneut Preisnachlässe in einer Größenodnung von -1,30 bis -1,40 Euro/100 Liter Heizöl an. Bei einer Bestellung von 3.000 Liter ist dies immerhin ein Preisvorteil von 40,50 Euro zu gestern.