Die Versorgungsängste der vergangen Wochen scheinen wie weggeblasen. An den internationalen Ölbörsen fallen die Preise und mittlerweile rechnen die Marktteilnehmer sogar wieder mit einem komfortablen Überangebot. Finanzexperten und Analysten haben begonnen ihre Preisprognosen für das laufende und die kommenden Quartale zu senken. Im Bundesgebiet werden diese Preissenkungen allerdings nicht weitergegeben, denn die prekäre Versorgungslage hält hier die Preise weiterhin auf Höchstniveaus.

 

Heizöl bleibt weiterhin teuer

Im Inland bleibt die Situation durch die nur eingeschränkt befahrbaren Wasserstraßen unverändert schwierig. Viele Händler kaufen immer noch Ware aus anderen Regionen zu und nehmen dabei enorme Strecken in Kauf. Dank der milden Temperaturen ist die Nachfrage im Moment noch eher verhalten. Die Preisaufschläge bleiben dennoch enorm und bei den Pegelständen ist keine wirkliche Entspannung in Sicht. Die knappe Versorgung könnte noch bis weit in den Winter hinein anhalten.

 

Saudi-Arabien: Studie zum Ende der OPEC

Saudi-Arabien hat eine Studie in Auftrag gegeben, die untersuchen soll, welche Auswirkungen die Auflösung der OPEC haben würde. Generell untersuche man die Bedeutung und den Einfluss der Reservekapazität und was passieren würde, sollte diese nicht mehr existieren. Ein Szenario dabei sei, dass die OPEC nicht mehr existiere, so der Leiter der Studie Adam Sieminski.

 

Sieminski war bis 2017 Leiter der amerikanischen Energieinformationsbehörde gewesen. Inzwischen ist er Chef des King Abdullah Petroleum Studies and Research Center in Riad. Die Studie sorgt durchaus für Aufsehen bei den Marktteilnehmern, würde doch ein Ende des 1960 gegründeten Ölkartells enorme Veränderungen mit sich bringen. Es handelt sich jedoch auch klar um ein hypothetisches Szenario und eine tatsächliche Auflösung der OPEC ist im Moment wohl eher nicht zu befürchten.