Hurrikan Michael gilt schon jetzt als einer der verheerendsten Stürme, die der Süden der USA je erlebt hat. Dabei ist das volle Ausmaß der Zerstörung noch gar nicht abzusehen. Für die Ölindustrie ist er Sturm diesmal jedoch recht glimpflich ausgegangen, da kaum Beschädigungen an Ölbohranlagen zu verzeichnen waren. Gemeinsam mit den Daten des American Petroleum Institute API zu den US Ölbeständen, die fast ausschließlich starke Aufbauten vermelden, sorgen diese Nachrichten heute für fallende Preise.

 

Hurrikan Michael hat Ölindustrie weitestgehend verschont

Gestern traf Hurrikan Michael im Nordwesten Floridas auf Land und hat für schwere Überschwemmungen und Sturmschäden gesorgt. Der Hurrikan verliert über Land nun glücklicherweise schnell an Intensität und ist inzwischen von Stärke vier auf Stärke eins herabgestuft worden.

 

Viele Ölplattformen waren im Vorfeld aus Sicherheitsgründen evakuiert worden, größere Zerstörungen hat Michael jedoch zumindest hier nicht verursacht. Damit kann die Ölproduktion schnell wieder aufgenommen und der Produktionsausfall der letzten Tage kompensiert werden. Die Preise kommen somit von den Vortageshochs etwas zurück.

 

API meldet starke Aufbauten

Mit Beginn der kalten Jahreszeit führen die Raffinerien in den USA in der Regel Wartungsarbeiten durch. Somit verbrauchen sie weniger Rohöl, was Aufbauten in dieser Kategorie erklärt. Mit +9,7 Millionen Barrel sind die vom American Petroleum Institute API gemeldeten Aufbauten jedoch enorm hoch.

 

Aufbauten in unerwartet hohem Maße gibt es auch bei Benzin, mit +3,4 Millionen Barrel (540,6 Millionen Liter). Einzig bei Heizöl und Diesel meldet das API Abbauten von -3,5 Millionen Barrel (556,5 Millionen Liter), eine Tatsache die den kälter werdenden Temperaturen zuzuschreiben ist.

 

Für die Marktteilnehmer liefert der wöchentliche Bericht des API einen klaren Impuls. Aufbauten dieser Größenordnung sprechen für eine besonders gute Versorgungslage, die die Preise drückt. Somit reagieren die börsengehandelten Rohölpreise heute auch mit einer deutlichen Abwärtsbewegung.

 

Ausblick

Wie es weitergeht mit den Preisen wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Heute lohnt es sich allerdings, Heizöl zu bestellen, denn es sind deutliche Abschläge im Vergleich zu gestern drin. 100 Liter kosten voraussichtlich etwa -1,40 bis -1,60 Euro weniger.